Wir wünschen Ihnen Frieden, Liebe, Gesundheit, Glück, Freude

Leo Tolstoj hat die Geschichte des alten Mannes erzählt, der als „Schuster Martin“ bekannt ist. Der freundliche Alte ist am Weihnachtsabend ganz allein, als er die Stimme Gottes zu hören meint, die ihm für den nächsten Tag den Besuch von Jesus ankündigt. Am folgenden Tag hält er sich für den hohen Gast bereit – aber alle, die er sieht, scheinen ganz normale Menschen zu sein. Während er immer weiter wartet, dass Jesus auftaucht, gibt er mit seinem gütigen Herzen den Armen, die an seinem Laden vorbeikommen, was er verschenken kann. Der Straßenkehrer erhält einen warmen Tee, die ledige Mutter Milch für ihr Baby und ein Paar Kinderschuhe… doch am Abend ist Martin ganz enttäuscht: Er hat Jesus nicht gesehen. In der Nacht jedoch wird ihm plötzlich klar, in welcher Gestalt ihn Gott besucht hat: In jedem Menschen, dem er sich freundlich zugewendet hat, ist er Jesus begegnet. 

Im Matthäusevangelium lesen wir:
„…ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben… Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

(Mt25,35.40)

Gebet:
Segne uns, Gott, der du vielleicht gleich nebenan wohnst. Öffne unsere Augen für die Nöte unserer Mitmenschen, sei es im Pflegeheim, auf der Straße oder in Indien, Ostafrika, am Amazonas oder wo immer. Wenn du bei uns anklopfst, sei unser Gast, auch wenn wir dich nicht erkennen. Besuche uns in der dunklen Nacht unserer Sorgen, so wie du in den kleinen Stall von Betlehem gekommen bist. Amen